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Kulturgut Mühle lebt von couragierten DGM-Mitgliedern

Hamburg (cme). Erhard Jahn steht weiter an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. Mit überzeugender Mehrheit wählten die rund 60 anwesenden DGM-Mitglieder den Sachsen-Anhaltiner aus Wolmirstedt erneut zum Präsidenten. Zugleich wurde auf der Jahrestagung am 24. Juni in Hamburg der „Anneliese-Schücking-Preis“ vergeben. „Ich bin total überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet“, bekannte Preisträger Stefan Lander, der sich seit Jahren nicht allein um den Erhalt der Bockwindmühle Libehna (Sachsen-Anhalt) kümmert.

Dass es noch mehr engagierte Mühlenenthusiasten gibt erfuhren die Teilnehmer der Hamburger Jahrestagung auf ihrer Exkursion zur Riepenburger, Bergedorfer, Bardowicker oder Karoxbosteler Mühle. Der gastgebende Verein zur Erhaltung der Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. hatte eine gute Auswahl getroffen. Bei allen vier Stationen drehten sich nicht allein die Flügel bzw. das Wasserrad und das Korn rann in die Mahlbütten und Walzenstühle, sondern man traf auf engagierte Mühlenfreundinnen- und-freunde, die sich mit ansteckender Fröhlichkeit um den Erhalt des Kulturgutes Mühle kümmern.

DGM-Preis für Stefan Lander

„Im Schüleralter weckte ein Zeitungsartikel beim Schücking-Preisträger 2017 das Interesse für historische Mühlen“, sagte DGM-Präsident Erhard Jahn in seiner Laudatio für Stefan Lander. Heute sei der Prüfingenieur für Baustoffe ein „exzellenter Mühlenfachmann“. Seine Spuren habe Stefan Lander beispielsweise an der Bockwindmühle Libehna hinterlassen, deren Restaurierung er bis zur Schrotproduktion begleitete. Sein Engagement und seinen fachlichen Rat habe er – „gepaart mit sozialem Engagement – ebenso bei Projekten an weiteren Mühlen in Sachsen-Anhalt und Thüringen eingebracht“. Daneben sammelte er Daten zu rund 600 historischen Mühlen. Stefan Lander bekannte in seiner Rede, dass es ihm vor allem dann Spaß mache, wenn in einer alten Mühle wieder Getreide vermahlen wird, man die typischen Geräusche hören kann und das technische Wunderwerk spürt. Zugleich dankte er seiner Frau und seinen Kindern, die sein Hobby mit viel Verständnis unterstützen. Lander wörtlich: „Den DGM-Preis verstehe ich als Ansporn und Bestätigung mich weiterhin für den Erhalt der technischen Denkmale einzusetzen.“

Dank an langjähriges Vorstandsmitglied Uwe Carstens

Neben der Wahl des Präsidenten fielen weitere Personalentscheidungen in Hamburg. So kandidierten Uwe Karstens (Schleswig-Holstein) und Phillip Oppermann (Niedersachsen) aus Alters- bzw. beruflichen Gründen nicht mehr für den geschäftsführenden Vorstand. Insbesondere Uwe Karstens dankten die DGM-Mitglieder mit viel Applaus für seine jahrelange Mitarbeit und seine vielen literarischen Beiträge zur Erforschung der Mühlen und der Müllerei. Philip Oppermann empfahl sich zum Abschied aus dem Vorstand mit einem von ihm gestalteten neuen DGM-Flyer.

Neu in den Vorstand gewählt wurden Bettina Böhme (Sachsen) und Carsten Schmidt (Hamburg). Im Amt bestätigten die anwesenden Mitglieder den Niedersachsen Gundolf Scheweling. Neu im Vorstand als Beisitzer ist Rüdiger Hagen (Niedersachsen), der die praktische Müllerei und den neuen Verein „Die Müllergilde“ in der DGM vertritt.

Blütezeit des Mühlenbaus im 19. Jahrhundert skizziert

Einen profunden Einblick in den Windmühlenbau in Hamburg und Schleswig-Holstein gab Bruno Kluß in seinem Fachvortrag im Museum für Hamburgische Geschichte. Der Mühlenfreund, der sich u.a. für die Bergedorfer Mühle in Hamburg engagiert, zeichnete anhand historischer Daten und Fotos die Entwicklung im 19.Jahrhundert nach und stellte beispielsweise die Mühlenbaufamilie Suhr näher vor. Kluß: „Insgesamt sind 754 Mühlen in der Blütezeit gebaut worden. Vieles findet sich wieder im druckfrischen Buch ,Die Wind und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg‘ von Uwe Carstens und Wolfgang Kuhlmann.“

Mit ansteckender Fröhlichkeit für den Erhalt des Kulturgutes Mühle

Die Herzen der Mühlenenthusiasten aus ganz Deutschlands schlugen bei der Exkursion höher. Ob in der Riepenburger Mühle bei Axel Strunge und seinen zehn Vereinsmitstreitern, beim Verein Bergedorfer Mühle um Bruno Kluß, in der Bardowicker Mühle bei Müllermeister Eckhard Meyer oder beim Verein Wassermühle Karoxbostel um Emily Weede – überall traf man auf engagierte Mühlenfreundinnen und -freunde, die sich mit ansteckender Fröhlichkeit um den Erhalt des Kulturgutes Mühle kümmern.

Zudem drehten sich an allen Stationen die Flügel und das Korn rann in die Mahlbütten und Walzenstühle. Der gastgebende Verein zur Erhaltung der Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. um den Vorsitzenden Hans-Jakob Tiessen und seinen Stellvertreter Carsten Schmidt hatte eine gute Auswahl getroffen und sich überhaupt mit einer eine gut organisierten Tagung bei allen Teilnehmenden empfohlen.

TIMS plant 2019 internationales Mühlen-Symposium in Berlin

Geworben hat ebenso Gerald Bost von der TIMS (The International Molinological Society), die im August 2019 in Berlin ein internationales Symposium plant. Das TIMS-Vorstandsmitglied und Organisator des Symposiums würde bei entsprechender Unterstützung der DGM gerne zur Eröffnung am 18. August zahlreiche DGM-Mitglieder zu einer attraktiven Veranstaltung einladen.

Der DGM-Vorstand wird darüber weiter beraten. Genauso wie über eine verbesserte Einnahmesituation des Bundesverbandes. Einige Ideen dazu wurden bereits in Hamburg leidenschaftlich und teils kontrovers diskutiert, die jetzt in einen Gesamtvorschlag des Vorstandes für die Landesverbände einfließen sollen. Ebenso sollen mehr Spenden in den Landesverbänden und auf Bundesebene eingeworben werden.

Guter Start des neuen Internetauftrittes

Eine gute Plattform, um das Anliegen der DGM bekannter zu machen, ist die neue Internetseite samt Datenbank milldatabase unter <link http: www.muehlen-dgm.de external-link-new-window externen link im neuen>www.muehlen-dgm.de, die seit dem Start Ende Januar bereits fast 100.000 Besucher zählte. Verstärkt werden soll zudem die Arbeit der Geschäftsstelle in Petershagen-Frille: „Mit Uwe Habbel wollen wir einen stellvertretenden Geschäftsführer einarbeiten“, blickte der alte und neue DGM-Präsident Erhard Jahn voraus und lud zugleich zur nächsten Jahrestagung vom 22. bis 24. Juni 2018 nach Rheine ein.

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